In Bayern leiden mehr als 600 000 Menschen an einer von etwa 8000 seltenen Erkrankungen. Oftmals wird für diese Patienten ein vernetztes Team, bestehend aus Experten verschiedenster Fachrichtungen, benötigt.
Das BASE-Netz Konsortium hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Versorgung dieser Patienten mit Hilfe einer einrichtungsübergreifenden Telemedizinakte zu digitalisieren und durch diese die Vernetzung der an der Behandlung beteiligten Ärzte zu verbessern.
In den letzten Monaten konnten wir mit den Partnern im Projekt BASE-Netz einige Schritte in Richtung Pilotphase gehen. Der Fokus lag dabei auf der Erstellung von Formularen zur Dokumentation, die der Fallbearbeitung eines Patienten dienen. Besonders wichtig ist dabei, die Prozesse und Abläufe über alle fünf Kliniken hinweg zu vereinheitlichen.
Nicht nur auf Seiten der Klinika, sondern auch für die Patienten wird es digitale Formulare geben, welche die Patienten bereits zuhause oder beim behandelnden Arzt ausfüllen können.
Alle digitalen Dokumente wie Laborberichte, Formulare, Arztbriefe und radiologische Bildgebungen/Befunde können über die Telemedizinplattform hochgeladen werden. Darüber hinaus können zur Falldiskussion Konsile zwischen den Ärzten stattfinden, um Diagnosestellung und Therapieplanung mit gemeinsamer Expertise gut abgestimmt voran zu bringen
Neben der Erstellung der Formulare wurden in den letzten Monaten auch einige organisatorische und technische Aktivitäten auf den Weg gebracht. So wurden beispielsweise eine gemeinsame Verarbeitungstätigkeit und ein Datenschutzkonzept erstellt, sowie wichtige Sicherheitsmaßnahmen auf Seiten der IT konfiguriert und geprüft.
Parallel zu diesen Aktivitäten wurde eine Webseite konzipiert, auf der das Vorhaben des Projektes beschrieben wird. Betroffenen Patientinnen und Patienten sowie deren behandelnde/r Ärztin/Arzt haben zukünftig die Möglichkeit, über diese Webseite eine Anfrage an eines der BASE-Netz Zentren zu stellen. Nach Prüfung dieser Anfrage folgt entweder eine Aufnahme und Fallbearbeitung am Zentrum oder die Weiterleitung an einen anderen Experten. Im Falle einer Aufnahme können dem Zentrum durch den Patienten weitere medizinische Unterlagen digital bereitgestellt werden.
Leider hat uns die Corona-Pandemie auch hier die Arbeit erschwert, sodass unser Zeitplan in den letzten Monaten nicht ganz eingehalten werden konnte.
Aktuell finden interne Tests statt, bei denen die über 20 Formulare und 400 verschiedenen Datenfelder überprüft und auf Alltagstauglichkeit getestet werden. Nach erfolgreicher Validierung wird die Telemedizinplattform zur digitalen Vernetzung und einrichtungsübergreifenden Bearbeitung von Fällen mit seltenen Erkrankungen an den ersten zwei Standorten in Betrieb gehen.
Wir freuen uns auf die nächsten Schritte im Projekt BASE-Netz und den bevorstehenden Start der Pilotphase.
Weitere Informationen zum Projekt BASE-Netz erhalten Sie hier.