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Herzwochen im November 2022 – 5 Fakten, wie die Telemedizin zur Herzgesundheit beiträgt

Copyright: Tim Cooper, unsplash

Der Monat November steht unter dem Motto Herzgesundheit. Die bundesweiten Herzwochen bieten allerlei Vorträge und Informationen zum diesjährigen Schwerpunktthema „Turbulenzen im Herz – Vorhofflimmern". Doch wie kann die Telemedizin zur Herzgesundheit beitragen? Die Antwort lautet: Sowohl im Notfall als auch präventiv! Wir haben Ihnen 5 interessante Fakten zum Thema „Telemedizin und Herzgesundheit" zusammengestellt.

1. Die Telemedizin verringert maßgeblich die Door-to-Balloon-Zeit (D2B-Zeit) bei Herzinfarkten

Übermittelt der Rettungsdienst seine Untersuchungsergebnisse telemetrisch in die Notaufnahme, so kann dort wichtige Zeit für ein erneutes EKG eingespart werden. Der Patient kann bei Bedarf direkt ins Herzkatheterlabor transportiert werden. Studien zeigen, dass die EKG-Telemetrie beim ST-Hebungsinfarkt zu einer Verbesserung der D2B-Zeit von 38,66min (Median) oder einem prozentualen Zeitvorsprung von 38–40% führt.

2. Die telemedizinische Überwachung bei Herzinsuffizienz kann Hospitalisierungen reduzieren

Beim Telemonitoring erheben Patienten selbstständig ihre Vitalparameter. Die Messergebnisse und Gesundheitsdaten werden digital an den behandelnden Arzt oder ein telemedizinisches Zentrum übermittelt. So kann frühzeitig auf geringe Auffälligkeiten reagiert werden. Mehrere Studien, unter anderem die Fontane-Studie der Charité Berlin, kamen zu dem Ergebnis, dass auf diese Weise Krankenhausaufenthalte verringert und die Lebensdauer der Patienten verlängert werden können. So hatten etwa Studienteilnehmer, die telemedizinisch betreut wurden, durchschnittlich jährlich 3,8 ungeplante Krankenhaustage wegen Herzinsuffizienz. In der Kontrollgruppe lag dieser Wert bei 5,6 Tagen.

3. Das Telemonitoring bei Herzinsuffizienz gilt in einigen Fällen als Kassenleistung

Für Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung wurde das Telemonitoring zum 01. Januar 2022 in den EBM aufgenommen. Dies gilt unter anderem für Patienten mit Herzinsuffizienz im Stadium NYHA II oder III.

4. Die Telemedizin gleicht Versorgungsdefizite zwischen städtischen und ländlichen Regionen aus

Regionale Defizite in der medizinischen Versorgung bei Herzinsuffizienz können durch die Telemedizin ausgeglichen werden. Dieses Ergebnis lieferte die Fontane-Studie der Charité Berlin. Die Vorteile der telemedizinischen Überwachung von Herzpatienten zeigten sich unabhängig davon, ob die Personen in der Stadt oder auf dem Land wohnen.

5. Motivation und Sicherheitsgefühl der Patienten steigen durch das Telemonitoring

Die Patienten nehmen bei der telemedizinischen Überwachung ihrer Herzinsuffizienz eine aktive Rolle ein und werden zu einem bewussten Umgang mit ihrer Krankheit motiviert. Zusätzlich sorgt die engmaschige Überwachung ihres Gesundheitszustandes für ein Gefühl von Sicherheit. Dieses Ergebnis lieferte eine Befragung im Rahmen des G-BA Förderprojektes „sekTOR-HF".

Diese Beispiele sind nur einige von vielen, wie die Telemedizin die Versorgung von Herzinsuffizienz ergänzt. Sie kennen weitere spannende Forschungsergebnisse zur Telemedizin und Herzinsuffizienz? Lassen Sie uns diese gerne zukommen und gehen Sie mit uns in den Austausch per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Alle Fakten sind nachzulesen unter:

Brunetti ND, De Gennaro L, Correale M et al (2017) Pre-hospital electrocardiogram triage with telemedicine near halves time to treatment in STEMI: a meta-analysis and meta-regression analysis of non-randomized studies. Int J Cardiol 232:5–11

Pressemitteilung der Charité Berlin: Fontane-Studie: Telemedizin rettet Leben von Herzpatienten

Pressemitteilung der KBV: Telemonitoring für Patienten mit Herzinsuffizienz startet

Pressemitteilung des ZTM: Telemonitoring: Befragung zeigt hohe Zufriedenheit bei Ärzt:innen und Patient:innen