Skip to main content

UP2DATE



Bleiben Sie über aktuelle Entwicklungen zum Thema auf dem Laufenden

Das ZTM initiiert mit Teleaid ein Pilotprojekt für Flüchtlinge

TeleView-fr-Flchtlinge-Start

Wir reagieren auf die Flüchtlingskrise. Der nicht abreißende Flüchtlingsstrom nach Deutschland ist derzeit in aller Munde.

Im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wurde im Vergleich zum Vorjahr für 2015 bereits eine Verdopplung der eingehenden Asylanträge festgestellt. Durch die große Anzahl an Flüchtlingen ist die medizinische Versorgung in den Erstaufnahmeunterkünften nur schwer zu gewährleisten. Im Herbst und Winter werden die Erkrankungen aufgrund der dichten Unterbringung drastisch zunehmen. Je früher Untersuchungen vorgenommen werden können, desto besser können Ansteckungen, Komplikationen und Verschlechterungen reduziert und Folgeuntersuchungen sowie teure Behandlungskosten eingespart werden.

Hier kommt der Ansatz der Telemedizin ins Spiel. In Zusammenarbeit mit der Neurologischen Klinik Bad Neustadt hat das Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen das Programm TeleAid für Flüchtlinge (TAF) entwickelt. Die Zielsetzung liegt darin, hier ansässige hochausgebildete Ärzte mit Migrationshintergrund und aktiven Sprachkenntnissen mittels Telemedizin einzubinden, da die Verfügbarkeit solcher Ärzte in den Erstaufnahmeeinrichtungen derzeit viel zu gering ist.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Vorhandene Strukturen werden optimal ergänzt und entlastet, so dass Erstaufnahmestellen, Landratsämter, Hilfsorganisationen und Hausärzte bestmöglich unterstützt werden. Kulturelle, sprachliche und medizinische Hürden der Amtsärzte können durch eine telemedizinische Konsultation der muttersprachlichen Ärzte überwunden werden. Darüber hinaus werden standardmäßig detaillierte Aufnahmeprotokolle über die genannten medizinischen Hintergründe erstellt sowie daraus der medizinische Bedarf abgeleitet und die Flüchtlinge in die deutschen Strukturen unterwiesen.

Starten wird das Projekt in der Region Main-Rhön ab 01.01.2016 mit zwei bis drei Ärzten für arabische Flüchtlinge, die derzeit die Mehrheit darstellen. Folgen sollen später auch Ärzte aus anderen Herkunftsländern wie Afghanistan, Iran, Albanien, Serbien und Äthiopien. Die Thematik befindet sich aktuell auch in enger Abstimmung auf verschiedenen ministeriellen Ebenen.