In medizinischen Akutsituationen können persönliche Gesundheitsdaten therapieentscheidende Hinweise geben. Um ein Bewusstsein für das Potenzial der Speicherung von Notfalldaten auf der elektronischen Gesundheitskarte zu schaffen, rufen die gematik, die Bundesärztekammer, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und weitere Projektpartner eine Informationsoffensive ins Leben.
Notfalldaten sind wichtige medizinische Informationen, die Ärzte, Psychotherapeuten oder Apotheker einsehen können, um im Notfall Hilfe leisten zu können. Somit können Angaben über Medikamentenunverträglichkeiten, Allergien, Vorerkrankungen, Implantate, Schwangerschaft oder die Einnahme blutverdünnender Mittel zu einer sicheren Behandlung durch Notärzte und den Rettungsdienst beitragen. Laut TI-Atlas 2021 kennen nur 14 Prozent der gesetzlich-versicherte Patienten die Möglichkeit, ihre Notfalldaten beim Arzt auf ihrer elektronischen Gesundheitskarte hinterlegen zu lassen. Bis Ende 2021 verzeichnete die gematik knapp 500.000 Aufnahme der Notfalldaten bei niedergelassenen Vertragsärzten.
Die Hinterlegung der Notfalldaten gestaltet sich einfach: Nach einem Aufklärungsgespräch speichert der Arzt notwendige medizinische Informationen ab und, nach Wunsch, Angaben über Kontaktpersonen oder den behandelnden Arzt. Auch Informationen über das Vorliegen einer Patientenverfügung, einer Vorsorgevollmacht oder eines Organspendeausweises kann der Arzt bei Bedarf ergänzen. Die Speicherung der Gesundheitsdaten beruht auf freiwilliger Basis und ist datenschutzkonform. Mit einer Karten-PIN können Versicherte die Daten auf ihrer Karte zusätzlich schützen. Patienten sollten darauf achten, ihre Notfalldaten regelmäßig zu aktualisieren. Vor allem ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen, die häufige Krankenhausaufenthalte verzeichnen, können von den digitalen Notfalldaten profitieren.
Weitere Informationen, Stimmen zu den Notfalldaten sowie Fallbeispiele finden Sie auf den Seiten der gematik.