Die MS-Ambulanz der Universitätsmedizin Greifswald versorgt Menschen mit Multipler Sklerose (MS), einer chronischen Erkrankung des zentralen Nervensystems. Bei den regelmäßigen Untersuchungsterminen halten Arzt und Patient Rücksprache zum aktuellen Gesundheitszustand. Damit verbunden werden die individuellen Therapiemaßnahmen durch Fachexperten eingestellt.
Seit kurzem erhalten die Patienten der MS-Ambulanz durch die Anmeldekräfte ein Tablet, auf dem sich eine Reihe von MS-spezifischen Fragebögen befinden. Während ihrer Wartezeit füllen die Patienten die Fragebögen aus. Die Einträge werden vom diensthabenden Arzt geprüft und im Rahmen der Sprechstunde in das Arzt-Patienten-Gespräch eingebunden.
Mit der digitalen Anamnese werden das allgemeine Befinden, das Auftreten und der Verlauf von Symptomen über die letzten Monate sowie die Selbsteinschätzung zu den Therapiemaßnahmen durch die MS-Patienten erhoben. Zusätzlich werden unter Einbeziehung aller Fragen verschiedene Score-Werte ermittelt, um den oft sehr komplexen Verlauf der Krankheit allgemein abbilden und einschätzen zu können.
Beim Kick-Off vor Ort in Greifswald konnte in rund vier Stunden das gesamte Team der MS-Ambulanz rund um die Technik, den Einsatz und den angepassten Arbeitsalltag mit der digitalen Eigenanamnese intensiv geschult werden. Dabei wurden theoretische Grundlagen vermittelt, Abläufe durchgespielt und praktische Übungen im Eigenversuch abgehalten. Anschließend konnten die Tablets erfolgreich in Betrieb genommen werden.
Nach dieser ersten Erprobungsphase soll in einem nächsten Schritt die digitale Befragung ausgeweitet werden. Zum einen soll ermöglicht werden, dass Patienten spezielle Fragebögen für Forschungszwecke bereitgestellt, direkt im Tablet darüber aufgeklärt werden und ebenso ihre Einwilligung elektronisch abgeben können. Des Weiteren ist geplant, dass sie von zuhause monatliche Verlaufskontrollen digital ausfüllen können. Diese sind direkt in der MS-Ambulanz verfügbar und werden von den dortigen Ärzten kontinuierlich geprüft, um eine noch engmaschigere medizinische Versorgung zu ermöglichen.
Das ZTM freut sich gemeinsam mit dem Team der MS Ambulanz um Herrn Dr. Matthias Grothe über eine erfolgreiche Inbetriebnahme und erste positive Erfahrungen im Versorgungsalltag.
Die Digitale Eigenanamnese ist auch im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetz förderfähig. Unser dabei eingesetztes System myMedax erfüllt alle zugehörigen MUSS-Kriterien des Fördertatbestands 1.
Wir stehen Ihnen hierbei gerne für Ihre Fragen oder ein unverbindliches Informationsgespräch zur Verfügung.