Am 22.09.2020 fand unser ZTM Symposium mit dem Thema „Digitales Notfallmanagement – hochwertige und effiziente Patientenversorgung?" statt. Und das in einem komplett neuen Format. Auf Grund der aktuellen Lage haben wir das Symposium in digitalem Format abgehalten. Und das mit erstaunlichem Umfang!
Bis zu 50 Zuhörer konnten den Vorträgen unserer 3 Referenten lauschen.
Spannende Einblicke in seine langjährige Praxiserfahrung mit der telemedizinischen Voranmeldung beim akuten Schlaganfall wurden uns von Herrn Dr. med. Hassan Soda, Chefarzt der Stroke Unit am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt nähergebracht. Herr Soda berichtete über die stetige Verkürzung der innerklinischen Prozesszeiten, die laut Soda nun auf internationalem Top-Niveau sind. Zudem hatte uns Herr PD Dr. Jan Purrucker über aktuelle Entwicklungen der digitalen Rettungskette am Universitätsklinikum Heidelberg informiert. Herr Prof. Dr. Harald Dormann, Chefarzt am Klinikum Fürth, hatte uns einen Vortrag über die Chancen eines sektorenübergreifenden Qualitätsmanagements mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz für die Zentrale Notaufnahme gehalten. Herr Dormann berichtete über ein Proof-of-Concept, welches ein Qualitätscockpit zur Ressourcensteuerung und Vorhersage kritischer Ereignisse wie Overcrowding entwickelt hat.
Diskutiert wurde, ob die telemedizinische Vernetzung für eine optimale Abstimmung zwischen Rettungsdienst, Krankenhaus und Leitstelle sorgt. Aus Erfahrung zeigt sich, dass eine Verbesserung der Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Klinik es ermöglicht, die Zeit zur Diagnose und Behandlung in der Notfall- und Akutmedizin möglichst gering zu halten und dem Patienten damit hochspezialisierte medizinische Behandlungsverfahren zugänglich zu machen. Durch eine frühzeitige Information der Klinik bereits vom Notfallort aus, kann der Rettungsdienst dabei helfen, innerklinische Prozesse anzustoßen. Das Digitale Notfallmanagement zeichnet sich durch Zusammenarbeit der einzelnen Akteure der Rettungskette sowie durch konsequente Abstimmung der Behandlungsabläufe aus. Störfaktoren und Schwachstellen in der Notfallversorgung können durch die Analyse der elektronischen Daten nun besser detektiert werden, berichten die Experten, die das in ihren Zentren auf eine ganz eigene Art und Weise gelöst haben. Das Gesundheitswesen ist einem ständigen Wandel unterzogen. Neue Technologien und neue Behandlungsverfahren werden in immer kürzeren Abständen erprobt und Evidenz generiert.
Nach den Impulsbeiträgen und Vorträgen blieb Raum für den Erfahrungsaustausch. Heiß diskutiert waren hierunter die Themen „StemoMobil" in Berlin, die Notwendigkeit von Pflichtfeldern im NIDA System und die Wichtigkeit von Feedback für Rettungskräfte.
Wir freuen uns auf das nächste Symposium mit Ihnen. Alle Informationen zu unseren Veranstaltungen finden sie hier.