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Europäischer Tag des Notrufs – wie unterstützen digitalisierte Prozesse im Notfall?

Foto: Hassan Akhtarini, ZTM

In allen EU-Mitgliedsstaaten einheitlich ist die Notrufnummer 112 –  um diese Telefonnummer bekannter zu machen, wurde der 11. Februar (11.2.) als Tag des Europäischen Notrufs festgelegt. Anlässlich dieses Aktionstages haben wir einige Informationen zusammengetragen, wie digitale Systeme zu einem optimierten Ablauf im Falle eines Notrufs beitragen können.  

Wird die Nummer 112 gewählt, wird ein Prozess in Gang gesetzt, bei dem alle Beteiligten reibungslos zusammenarbeiten müssen. Der Integrierten Leitstelle (ILS) muss ein ständiger Überblick über verfügbare Einsatzkräfte, -mittel und Aufnahmekapazitäten umliegender Krankenhäuser vorliegen. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, mit den Ersthelfern zu sprechen, verfügbare Rettungsdienste zu disponieren und zu alarmieren und mit Hilfe deren Feedback eine geeignete Zielklinik auszuwählen. Der Rettungsdienst steht sowohl im Austausch mit der Leitstelle als auch mit der Zielklinik und hat die Aufgabe, die Voranmeldung auszufüllen und Informationen über den Zustand des Patienten zur Verfügung zu stellen. Die Klinik wiederum nimmt den Telefonalarm an, bereitet die Patientenaufnahme vor und übernimmt die Aufnahme der Daten ins KIS.

Digitale Systeme können die (Zusammen-)Arbeit unterstützen: Wichtige Informationen stehen jederzeit zur Verfügung, die Kommunikation untereinander wird erleichtert und so eine entscheidende Zeitersparnis in kritischen Notfällen ermöglicht. Bei Eingehen eines Notrufs ist es für die ILS unerlässlich, einen Überblick zu haben, welche Hilfe schnellstmöglich gesendet werden kann. Ein digitales Board kann hierbei unterstützen. Es liefert in Echtzeit die in der Nähe verfügbaren Einsatzmittel und die aktuellen Kapazitäten der Kliniken und dient so der optimalen Steuerung und Planung. Beispielsweise bedeutet die Auswahl der passenden Zielklinik oft zu viel Aufwand und mehrere telefonische Rückfragen. Stehen die Aufnahmekapazitäten hingegen digital und in Echtzeit zur Verfügung, kann hier eine Zuweisung mit einem Klick erfolgen. Auch Thomas Luiz sieht in seiner Publikation "Digitalisierung im Rettungsdienst" (In: Dormann, F. et al. 2020. Qualitätsmonitor 2020)  die Wahl der Zielklinik als eine "Schlüsselstelle" in der Rettungskette, die zu viel Aufmerksamkeit fordert. Als Lösung werden auch hier online verfügbare, ständig aktuelle Kapazitätsnachweise der Krankenhäuser genannt. Auch eine telemedizinische Voranmeldung in der Klinik und die digitale Einsatzdokumentation inklusive Patientendaten, Vitalparametern, Fotos und Untersuchungsergebnissen aus dem Rettungswagen, wie etwa eines prähospitalen EKG's, sorgt für eine Echtzeit-Information aller Beteiligten. Die Notaufnahme kann sich so optimal auf den eintreffenden Patienten vorbereiten. Wenn ILS, Rettungsdienst und Klinik jederzeit auf dieselben Daten zugreifen können, werden unnötige Rückfragen vermieden und der Austausch untereinander vereinfacht.

Wir möchten Sie im Zuge verschiedener "Welttage" wie dem Europäischen Tag des Notrufs, immer wieder auf solche Prozesse aufmerksam machen und Ihnen verschiedene Möglichkeiten der digitalen Unterstützung näher bringen. Weitere Quellen zum Thema finden Sie hier:

https://www.ztm.de/innovation/produkte/nidaklinik

https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayILSG-2

https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2014/02/notruftag.html

https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Publikationen_Produkte/Buchreihen/Qualitaetsmonitor/wido_qualitaetsmonitor_2020.pdf