Liveschaltung von eHelp-MV: Digitale Selbsthilfe für Menschen mit psychischer Belastung in der Testphase
Der Startschuss für die Liveschaltung von „eHelp-MV", einem digitalen Selbsthilfeprogramm für Menschen mit psychischer Belastung in Mecklenburg-Vorpommern, ist gefallen. Insgesamt 230 Patienten und Patientinnen auf der Warteliste der psychotherapeutischen Ambulanz können nun an zwei aufeinanderfolgenden, vierwöchigen Selbsthilfemodulen teilnehmen. Auf diese Weise soll die Wirksamkeit des Konzepts getestet werden, das am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie und am Zentrum für Psychologische Psychotherapie (ZPP) der Universität Greifswald unter der Leitung von Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier entwickelt und seit Februar 2024 wissenschaftlich evaluiert wird.
Das niederschwellige Programm eHelp-MV besteht aus vier eigenständigen Selbsthilfemodulen, die sich an etablierten, wirksamen Behandlungsansätzen der ambulanten Psychotherapie orientieren. Über die Telemedizinplattformen „Curafida" werden den Teilnehmenden pro Woche zwei 30-minütige Lerneinheiten zur Verfügung gestellt. Diese umfassen abwechslungsreiche multimediale Inhalte, von Videos über Arbeitsblätter bis hin zu praktischen Übungen. Im Anschluss an jede Lerneinheit folgt eine Trainingsaufgabe, die das Wissen festigen soll. Das Selbsthilfeprogramm kann bequem von zu Hause aus über ein Smartphone, Tablet oder den Computer bearbeitet werden. Zusätzlich erhalten die Proband/innen persönliche Unterstützung durch geschulte E-Coaches, die über die Chatfunktion der Plattform kontaktiert werden können. Bei Bedarf sind auch kurze Videogespräche möglich.
Das Projekt eHelp-MV verfolgt langfristig das Ziel, die Wartezeit auf einen ambulanten Psychotherapieplatz für psychisch belastete Menschen sinnvoll zu überbrücken. Es wird angenommen, dass sich die Dauer einer anschließenden ambulanten Psychotherapie durch die Teilnahme an dem Selbsthilfeprogramm deutlich verkürzt oder eine anschließende psychotherapeutische Behandlung nicht mehr notwendig ist. Im Falle einer positiven Evaluation wird angestrebt, das Selbsthilfeprogramm flächendeckend in ganz Mecklenburg-Vorpommern in die Versorgung zu überführen.
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