Im April startete Herr Patrick Eder als Masterand am Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen. Er beschäftigt sich mit der Organisation der sektorenübergreifenden Notfallmedizin unter Verwendung von elektronischen Daten der klinischen Routinedokumentation durch Rettungsdienst und Notaufnahme. Wir haben Herr Eder dazu kurz interviewt:
ZTM: Herr Eder, beschreiben Sie uns kurz, was das Thema Ihrer Arbeit sein wird
Eder: "Thema ist die Lernende Organisation in der Notfallmedizin. Ziel ist es, die Qualität der Leistungserbringung in der Notfallmedizin zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Daten sektorenübergreifend erfasst (Leitstelle, Rettungsdienst, Notaufnahme, Station) und zentral in der Notaufnahme gespeichert. Zusammen mit den Daten aus dem Krankenhausinformationsssystem des Krankenhauses lassen sich damit Qualitätsindikatoren und Kennzahlen zum Qualitätsmanangent berechnen. Diese Analysen werden systematisch den beteiligten Leistungserbringern zurückgespiegelt, um Lerneffekte zu erzielen. Diese sollen sich idealerweise in einer besseren Patientenversorgung wiederspiegeln."
ZTM: "Welchen konkreten Mehrwert verspricht man sich durch sektorenübergreifende Dokumentation?"
Eder: "Die Daten sollen in einem sektorenübergreifenden Qualitätscockpit zusammengefasst werden. Dabei soll das Qualitätscockpit in der Notaufnahme den Ärzten und Pflegekräften Anomalien und Schwachstellen aufzeigen und eine Unterstützung in schwierigen Situationen sein. Über die konsequente Vernetzung über digitale innovative Informationssysteme können neue Qualitätsindikatoren und Kennzahlen entwickelt werden und die Versorgungsrealität gezielter abgebildet werden. Wir arbeiten eng mit Kliniken zusammen, um bestehende Versorgungsformen zu optimieren und Netzwerke zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen nachhaltig aufzubauen. "
ZTM: "Wie sind Sie auf dieses Thema gekommen?"
Eder: "Mit der Notfallmedizin beschäftige ich mich schon seit meiner Ausbildung zum Rettungsassistenten. Direkt nach meiner Ausbildung, habe ich Angewandte Gesundheitswissenschaften an der Hochschule Furtwangen studiert. Die Vertiefung des Studiengangs legte ich auf Technische Assistenzsysteme im Gesundheitswesen. Die Einblicke in Telemedizin, eHealth und AAL haben mich dann zur Hr. Dr. Rashid am FZI Forschungszentrum Informatik Karlsruhe und dann auch weiter mit ihm zum Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen gebracht. Durch mein Masterstudium Versorgungsforschung und Implementierungswissenschaft im Gesundheitswesen an der Universität Heidelberg habe ich meine methodischen Kenntnisse vertieft und mich gezielter mit der Versorgungssituation im deutschen Gesundheitswesen beschäftigt. Die Kombination aus innovativen Informationstechnolgien und Gesundheitswissenschaften führe ich jetzt in meiner Masterarbeit zusammen."
ZTM: "Vielen Dank! Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und viel Erfolg."