Mit der Datenbrille zur Televisite
Zukünftig könnten Televisiten um eine weitere spannende Komponente erweitert werden. Die Datenbrillen-Lösung „XpertEye" steckt mitten in der Erprobungsphase und wird aktuell auf Hausbesuchstouren von Praxisassistenten getestet.
Die Datenbrille ermöglicht den Benutzern ihr Sichtfeld, Gesten und Stimme in Echtzeit mit einem Experten, z.B. einem Arzt/Ärztin zu teilen. Ein mögliches Einsatzfeld hierfür wäre das klassische Szenario einer Televisite: Der Arzt in der Praxis und die Telemedizinische Assistenz beim Haus- oder Pflegeheimbesuch. Der Arzt könnte somit der telemedizinischen Assistenz, über die Entfernung hinweg, bestimmte Anweisungen geben und diese sozusagen aus ihrer Sicht navigieren. Somit können Wunden oder Arbeittschritte direkt "mit den Augen der telemedizinischen Assistenz" betrachtet werden.
Unser Beitragsfoto zeigt die aktuelle Wunddokumentation im Rahmen der Televisite mithilfe der Tabletkamera. Die Bilder der Wunde können dem Arzt übermittelt und im Videogespräch besprochen werden. Durch die Datenbrille könnten diese beiden Schritte zusammenfallen und die Bildübertragung in Echtzeit über die Brille stattfinden.
Seit Juni 2021 wird die Datenbrille in einer ersten Testphase auf Hausbesuchstouren eingesetzt. Dabei werden drei unterschiedliche Szenarien erprobt. Zum einen kommt die Datenbrille dabei im Rahmen der klassischen Televisite zum Einsatz, aber auch im Pflegeheim. Das dritte Szenario überprüft, ob es mit der Brille möglich ist, Experten auf dem Festland im Bedarfsfall zu einer Behandlung, z.B. in einer Inselregion hinzuziehen.
In Kombination mit der speziellen telemedizinischen Ausrüstung für Televisiten ermöglicht die Datenbrille viele weitere Dimensionen der Fernbehandlung.
Bei der Datenbrillen-Lösung XpertEye handelt es sich um das Gewinnerprojekt des Ideenwettbewerbs Zukunftspraxis der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Rund 150 Praxen in Deutschland beteiligen sich an der Zukunftspraxis und testen die im Rahmen des Wettbewerbs ausgewählten Anwendungen und Geräte.
Wir gratulieren den Gewinnern des Ideenwettbewerbs zu dieser tollen Lösung und sind gespannt wie es mit der Datenbrille weitergeht.