Von Paul Roullier auf Mittwoch, 22. November 2017
Kategorie: Vernetztes Rettungswesen

NIDA in der Privatklinik in Herrsching

Wir treffen den ärztlichen Direktor Dr. Achim Rotter zum Interview.
Die Privatklinik Dr. Robert Schindlbeck in Herrsching am Ammersee ist eine Spezialklinik für Innere Medizin. Das Haus zeichnet sich durch eine einzigartige Kombination aus modernsten medizinischen Methoden und einer patientenorientierten Behandlungsphilosophie aus.
Um weiter mit der Zeit zu gehen, setzt die Privatklinik seit kurzem auf die digitale Vernetzung von Krankenhaus und Rettungsdienst. Mit der Einführung von NIDA (Notfall-Informations- und Dokumentations-Assistenten) können nun alle über den Rettungsdienst eintreffenden Patienten über die PC-Arbeitsplätze in der Notaufnahme angezeigt werden.
Wir haben den ärztlichen Direktor Dr. Achim Rotter zum Interview getroffen.


Herr Dr. Rotter, was waren Ihre Beweggründe für die Umsetzung der digitalen Anbindung?
Dr. Achim Rotter:

Als internistische Fachklinik versorgen wir in über 40% Notfallpatienten. Im Vordergrund stehen dabei Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt und Schlaganfall. Bei beiden Verdachtsdiagnosen heißt es für uns rasch die Diagnose zu sichern oder auszuschließen, denn eine rasche Therapie rettet Herzmuskel oder Gehirngewebe. Um den Patienten bei Eintreffen in unserer Klinik noch besser zu versorgen, war es unser Wunsch, Informationen über den Kreislaufzustand, Vitaldaten und ggf. EKG vorab zu erhalten. Dies was bislang nur sehr aufwendig oder gar nicht möglich.


Wie empfanden Sie den Kontakt mit dem Projektteam des ZTM während der Umsetzung?
Dr. Achim Rotter:

Die Absprache mit unserer EDV-Abteilung erfolgte reibungslos, sodass äußerst rasch die Infrastruktur mit einem NIDAarrivalboard auf unserer Intensivstation eingerichtet wurde, das uns seitdem unproblematisch in unserer Arbeit unterstützt. Die hohe Beteiligung unserer Mitarbeiter an der Einweisung durch das Projekt-Team des ZTM zeigte, wie hoch bei Ärzten und bei Pflegekräften das Interesse aber auch die Erwartung an das System waren.


Wo sehen Sie die hauptsächlichen Prozessverbesserungen in Ihrem Haus?
Dr. Achim Rotter:

Die multiprofessionelle Schlaganfallbehandlung erfordert gerade in der Initialphase eine optimale Abstimmung, um das bestmögliche Ergebnis für den Patienten zu erreichen. Durch die Vorabübermittlung der wichtigsten Daten können jetzt noch rascher als zuvor Lysepatienten identifiziert werden, sodass die Transferzeiten ins CT bereits gesunken sind und die Lyse noch früher gestartet werden kann. Bei dem Verdacht auf einen Herzinfarkt kann das übermittelte EKG im Einzelfall hilfreich sein, um frühzeitig das Herzkatheter-Team für den Eingriff zu aktivieren. Bereits jetzt sind unsere "Door to Balloon-Zeiten" weit besser als in den Vergleichskliniken. Diesen Vorsprung hoffen wir, weiter auszubauen.

Herr Dr. Rotter, wir danken Ihnen für das offene Gespräch.
Falls auch Sie Interesse an der digitalen Vernetzung zwischen Rettungsdienst, Krankenhaus und Leitstelle haben, beraten wir Sie gerne. Vereinbaren Sie einfach einen unverbindlichen Termin mit unserem Projektmanagement-Team unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 0971 / 78 55 29-0.