Nach drei Jahren Laufzeit und intensiver Arbeit konnten wir das Projekt Frankini mit Erfolg abschließen. Unser Ziel, eine Online-Therapie für stotternde Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren zu entwickeln, konnten wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern erfolgreich umsetzen.
Über eine „Blended-Learning-Variante" vereint Frankini Präsenzanteile und Online-Therapie zu einem ganzheitlichen Konzept. Dieses setzt neben der Betreuung der stotternden Kinder auf eine ausführliche Beratung der Eltern. Somit können diese im Umgang mit dem Stottern und alltäglichen Kommunikationssituationen mit dem Kind geschult werden.
Zur Durchführung der Online-Therapie wurde die Übungssoftware „flunatic.mini" entwickelt. Sie bietet eine Plattform zum eigenständigen Lernen und Üben. Mit Hilfe verschiedener Funktionen können Eltern gemeinsam mit ihren Kindern im Selbstlernbetrieb Übungen vertiefen oder auch eigenständig durchführen. Beispielsweise kann mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ein automatisches Aussprachefeedback erfolgen. Zudem fungiert die Plattform als eine Art „Tagebuch", um den Therapiefortschritt zu dokumentieren.
Über die Therapieplattform „freach" kann die Organisation und Durchführung der Therapiesitzungen auf Seiten der Therapeuten erfolgen. In verschiedenen Versionen wurde die Plattform im Laufe der Zeit überarbeitet und mit neuen Funktionen ausgestattet.
So konnte unter anderem das Online-Videosystem „vitero" oder auch eine Terminmanagement-Funktion direkt in freach integriert werden. Gemeinsam mit der Kasseler Stottertherapie konzipierten wir eine Therapieplanungsoberfläche, um das Erstellen von Kursen zu erleichtern. Auch die Übungssoftware „flunatic.mini" konnte erfolgreich in freach integriert werden. Zusätzlichen wurden beide Software-Lösungen auf Basis des Anwender-Feedbacks stets angepasst und überarbeitet.
Auch die Corona-Pandemie konnte das Projekt Frankini erfolgreich überstehen, und dabei durch den digitalen Charakter sogar zu Aufrechterhaltung der Therapiesitzungen beitragen.
Die Pandemie hat sich, trotz zeitweiser enormer Erschwernisse, im Bereich der Sprachtherapie als „Treiber" herausgestellt – insbesondere was die Kostenübernahme betrifft. Neben dem Kooperationspartner Techniker Krankenkasse (TK) hat sich auch die AOK im Laufe des Projektes mit einem eigenen Vertrag angeschlossen. Im Moment laufen Vertragsgespräche mit allen großen Krankenkassen über Kooperationsvereinbarungen.
Das Konzept der Digitalen Therapie lässt sich auf viele weitere Anwendungsbereiche übertragen. Es findet bei den Kostenträgern immer mehr Anklang, sodass sich schon bald auch weitere Online-Therapieformen in der Therapielandschaft etablieren könnten.
Sollten Sie Fragen zur Online-Stottertherapie oder zur Digitalen Therapie haben, können Sie uns gerne jederzeit kontaktieren.
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen unseren Projektpartnern im Projekt Frankini für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren bedanken. Wir freuen uns auf die nächsten Schritte mit Frankini und freach und sind gespannt, wie sich das Programm weiterentwickeln wird.