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Patienten am Tablet: Digitale Eigenanamnese in der Zentralen Notaufnahme

Eigenanamnese_Flchtlinge_neu Foto: Hassan Akhtarini

In der Zentralen Notaufnahme (ZNA) der Universitätsklinik Mannheim stellen Patienten, die sich wegen neurologischer Beschwerden oder Symptome vorstellen, medizinisch relevante Informationen zu ihrem Gesundheitszustand eigenständig zusammen. Das funktioniert mit Hilfe von digitalen Fragebögen, die der Patient auf einem Tablet ausfüllt. Die Antworten bilden die Digitale Eigenanamnese und somit die Grundlage für das Arzt-Patienten-Gespräch.

In der Notaufnahme erhalten die Patienten durch die Anmeldekräfte ein Tablet, auf dem sich eine Reihe von symptomspezifischen Fragebögen befinden. Noch vor Eintritt in den Behandlungsbereich der Notaufnahme füllen die Patienten die Fragebögen während ihrer Wartezeit aus. Nach Abgabe werden die Fragebögen direkt in die Patientenakte des Klinischen Informationssystem (KIS) übermittelt, so dass alle zuständigen Mitarbeiter des Klinikums darauf zugreifen können.

Aktuell sind zwei Fragebögen für die erste Einsatzphase fest eingeplant. Ein Fragebogen-Set zur symptomspezifischen Eigenanamnese sowie ein Fragebogen zur Erfassung möglicher COVID-19-Symptome.

Die symptomspezifische Eigenanamnese umfasst verschiedene neurologische Symptome und erfasst je nach Auswahl (z.B. Schwindel, Kopfschmerzen, Sehstörung, Krampfanfall) weitergehende Angaben (z.B. Symptombeginn, Schmerzskala, Schmerzareal, Vorerkrankungen) zum jeweiligen Beschwerdebild. Diese betreffen insbesondere Warnzeichen für eine akut abklärungsbedürftige Situation und generieren somit frühzeitig wesentliche Informationen zur Dringlichkeitsabschätzung. Zudem wird mittels eines weiteren Bogens die Nutzererfahrung zur Digitalen Eigenanamnese erfasst und evaluiert. In der Anfangszeit wird die Einführung der Digitalen Eigenanamnese durch ein Doktorandenteam begleitet, welches die Mitarbeiter der ZNA unterstützt.

Im Moment erfolgen die Konzeption der Fragebögen sowie die die Installation des Systems vor Ort. Anschließend wird das Projekt in den Aufnahmeprozess eingebunden, um auch hier entsprechende bestehende Arbeitsschritte zu digitalisieren und zu verschlanken. Ziel ist es vor allem den Prozess der Informationsgewinnung zu optimieren und zu beschleunigen.

Das ZTM freut sich gemeinsam mit dem Team der Neurologie in der ZNA um Frau Dr. Carolin Hoyer auf eine erfolgreiche Inbetriebnahme und positive Erfahrungen im Versorgungsalltag.

Die Digitale Eigenanamnese ist auch im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetz förderfähig. Unser dabei eingesetztes System myMedax erfüllt alle zugehörigen MUSS-Kriterien des Fördertatbestands 1.

Wir stehen Ihnen hierbei gerne für Ihre Fragen oder ein unverbindliches Informationsgespräch zur Verfügung.