sekTOR-HF: Vernetzung zwischen Arztpraxen und Krankenhäusern erfolgreich gestartet
Im Projekt sekTOR-HF haben wir mit starken Partnern eine sektorenübergreifende Versorgung in zwei Regionen aufbauen können. Es sind bereits über 40 Arztpraxen mit dabei, die sich mit dem Netzwerk vom Universitätsklinikum Marburg und dem RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt verbunden haben. Insgesamt sollen 100 Arztpraxen eingeschlossen werden.
Eine Netzwerkstelle koordiniert die vernetzte Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz und ist zentraler Ansprechpartner für die Patienten. Um die Patientenkoordination effizient zu halten, setzen die Mitarbeiter der Netzwerkstelle die sekTOR-HF-Plattform ein, welche auf der Telemedizinplattform „Curafida" des ZTM basiert. Mit dieser halten sie alle Daten der Patienten im Blick, dokumentieren alle relevanten Ereignisse, überwachen die Einhaltung der Aufgaben und können über ein ausgefeiltes Rechtemanagement auch den Datenaustausch mit den Kliniken und Arztpraxen vornehmen.
Die Patienten sind per App mit der Netzwerkstelle verbunden. Über die App organisieren sie alle ihre Aufgaben, die sie im Rahmen der Betreuung vornehmen sollen. Zudem erfassen und übertragen sie ihre Vitaldaten. Die Patienten werden regelmäßig daran erinnert, und können alle Daten zu ihrem Gesundheitszustand nach und nach über eine einfache Eingabemaske eintragen. EKG, Puls und Sauerstoffsättigung können sie dabei mit einem Ohrsensor und einem EKG messen. Diese stellt ihnen die Netzwerkstelle leihweise bereit.
Dieses engmaschige Telemonitoring hilft bei der Unterstützung der Prävention und der frühen Erkennung von Warnzeichen. Wenn es dem Projekt gelingt, mit dieser präventivem sektorenübergreifenden Betreuung Krankenhausaufenthalte zu reduzieren und die Lebensqualität zu halten bzw. zu verbessern, wird dies auch die beteiligten Krankenkassen überzeugen. So würde das Projekt aufzeigen, dass es für die Patienten günstig ist, ihnen eine engmaschige Betreuung durch eine Koordinationsstelle anzubieten.
Die Motivation der Patienten zur Teilnahme am Projekt ist hoch. Es ist absehbar, dass mehrere hundert Patienten innerhalb des nächsten Jahres erreicht werden.
Es konnten bereits 36 Patienten trotz Lockdown und Kontakteinschränkungen eingeschlossen werden. Sie werden nach der NYHA-Klassifikation, zur Einteilung der Herzinsuffizienz in bestimmte Stadien, untergliedert (14 Patienten mit NYHA II/II und 21 Patienten mit NYHA III/IV). Mit den zunehmenden Lockerungen in der Pandemie ist mit einer Beschleunigung der Rekrutierung zu rechnen.
Weitere Informationen (auch zur Teilnahme für Patienten und Ärzte) finden Sie auf der offiziellen Webseite des Projekts unter www.sektor-hf.de