Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen spendet Preisgeld für ausgezeichnetes telemedizinisches Projekt zur Unterstützung von Flüchtlingen.
Insgesamt 1.300 Euro für den guten Zweck: Am Freitag, den 27. Juli 2018, übergaben Vertreter des Zentrums für Telemedizin Bad Kissingen und der Neurologischen Klinik am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt jeweils einen Scheck an die Sinnberg-Grundschule Bad Kissingen und die Staatliche Berufsschule Bad Kissingen. Mit dem Geld soll in den Schulen die Ausbildung und Integration von Flüchtlingen weiter gefördert werden.
Das gemeinsame Projekt des Zentrums für Telemedizin Bad Kissingen und der Neurologischen Klinik am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, „TeleView für Flüchtlinge", war 2016 mit dem Telemedizin-Preis der deutschen Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed) ausgezeichnet worden, der besondere Projekte im Bereich der Telemedizin ehrt. TeleView für Flüchtlinge vermittelt in Form einer Videosprechstunde zwischen erkrankten oder traumatisierten Menschen, die sich in einem Flüchtlingsheim, einem anderen Krankenhaus oder in einer Arztpraxis befinden und Klinikärzten oder medizinischen Fachkräften. „Mit TeleView überwinden wir kulturelle, sprachliche und medizinische Hürden", erklärt Dr. Nagham Soda, Fachärztin für Anästhesiologie und eine der Initiatoren des Projekts.
Zahlreichen Flüchtlingen konnte durch dieses Projekt bereits geholfen werden. Nun soll auch das Preisgeld für dieses Projekt der Unterstützung von Flüchtlingen zugutekommen. „Wir freuen uns, dass unsere gemeinsamen Projekte mit den Kliniken am Campus sowohl medizinisch-technisch erfolgreich, als auch gesellschaftlich positiv wirksam sind",so Sebastian Dresbach, Geschäftsführer des Zentrums für Telemedizin. Gespendet wird der Betrag an zwei Schulen in Bad Kissingen.
800,00 Euro gehen an die Sinnberg-Grundschule Bad Kissingen. Von dem Betrag sollen alle Flüchtlinge an der Grundschule mit sogenannten TING-Hörstiften und den dazu passenden Arbeitsbüchern ausgestattet werden. Die TING-Hörstifte kombinieren Lesen und Hören. Kinder, die noch kein oder nur wenig deutsch sprechen, können sich so in der Klasse selbständig einen Wortschatz erarbeiten. „Mit den TING-Hörstiften haben wir im vergangenen Schuljahr bereits sehr viel positive Erfahrungen gesammelt. Für die Lehrer erleichtert das die Beschulung der Flüchtlingskinder.", sagt Andrea Menz von der Sinnberg-Grundschule. Ab dem Schuljahr 2018/2019 sollen die Stifte nicht nur allen Flüchtlingen der Klassen 1-4 zur Verfügung gestellt werden, sondern auch den Vorschulkindern.
Weitere 500,- Euro erhält die Staatliche Berufsschule Bad Kissingen. Hier wurden bereits seit dem Schuljahr 2014/2015 berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge in sogenannten Berufsintegrationsklassen (BIK) zwei Jahre beschult. Im Jahr 2018 kam eine Sprachintensivklasse hinzu, sodass nun eine dreijährige Sonderbeschulung für ausländische Jugendliche angeboten wird. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Betrag unsere Integrationsarbeit weiter vorantreiben können", so Doris Peter, Fachbetreuerin und Koordinatorin der Berufsintegrationsklassen.
Auch Landrat Thomas Bold zeigt sich erfreut: „Bildung ist ein wichtiger Schlüssel", so Bold. „Die Schulen im Landkreis leisten mit ihrem Engagement einen wertvollen Beitrag zur Integration."