Übersichtsarbeit zu Polytrauma unter Top-10
Unsere Übersichtsarbeit (Review) zum Trauma Angel in der Methods of Information in Medicine (MIM), der internationalen Zeitschrift der GMDS, gehört zu den 10 am häufigsten gelesenen Artikel der letzten 3 Monate der MIM.
Telemedizinische Systeme sind besonders in der Notfall- und Akutmedizin in den letzten Jahren im Aufkommen. Während beim Akuten Koronarsyndrom mit Verdacht auf einen ST-Hebungsinfarkt die EKG-Telemetrie oder beim Verdacht auf einen akuten Schlaganfall die telemedizinische Voranmeldung oder die mobile Schlaganfallstation zunehmend an Prominenz gewinnen, bleibt die Gruppe der Schwerverletzten weitestgehend unberücksichtigt. Daher stellte sich die Frage, welche technisch-unterstützten Behandlungsmethoden derzeit schon im Regelbetrieb implementiert sind und wie diese evaluiert wurden.
Das Review untersuchte insgesamt 10 elektronische Datenbanken und screente systematisch 1430 Artikel. Insgesamt wurden 15 Artikel gefunden, die für die Beantwortung der Fragestellung als relevant eingestuft wurden. Sechs der 15 Studien (40%) wurden unter simulierten Einsatzbedingungen durchgeführt. Die telemedizinische Assistenz über einen Telenotarzt und die telemedizinische Voranmeldung von bestimmten Parametern (u.a. Herzfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz) half dem Rettungsdienst im Einsatz sowie der aufnehmenden Klinik bei der Einschätzung der Behandlungsdringlichkeit sowie bei der Durchführung von invasiven Maßnahmen. Die Übersichtsarbeit gibt erste Hinweise auf die Umsetzung verschiedener telemedizinischer Anwendungen in der Akutversorgung von Schwerverletzten.
Aufgrund der innovativen Natur der Studien sind Aussagen über die bestmögliche Versorgungsstrategie nicht möglich gewesen. Die Autoren weisen darauf hin, dass ein strukturierter Implementierungsprozess in die Versorgungskette notwendig ist und Bedarf an weiterer Forschung besteht.
Mit maßgeblich beteiligt an der Studie waren die Ko-Autoren Frau Prof. Dr. Birgit Reime (Hochschule Furtwangen University), Herr Prof. Dr. Thomas Wurmb (Universitätsklinikum Würzburg) und Herr Uwe Kippnich (Sicherheits- und Katastrophenforschung, Bayerischen Roten Kreuzes). Vom ZTM waren Frau Dr. Layal Shammas und Herr Dr. Asarnusch Rashid beteiligt.
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Zitation: Eder PA, Reime B, Wurmb T, Kippnich U, Shammas L, Rashid A. (2018) Prehospital Telemedical Emergency Management of Severely Injured Trauma Patients. Methods Inf Med. 2018 Nov;57(5-06):231-242. doi: 10.1055/s-0039-1681089. Epub 2019 Mar 15