Die Aufnahme von Patienten hat als Startpunkt der Versorgung einen zentralen Einfluss auf die sich anschließenden Behandlungsprozesse. Es ist daher von besonderer Bedeutung, dass Patientendaten strukturiert im Rahmen der Aufnahme erfasst werden.

Daher verfolgt das Forschungsprojekt „Test- und Entwicklungszentrum für Digitale Patientenaufnahmesysteme", kurz „TEDIAS", am Universitätsklinikum Mannheim das Ziel, die Routineprozesse bei der Aufnahme von Elektivpatient/innen im Klinikalltag zu automatisieren und digitalisieren. Das geschieht, indem die Patienten/innen in einer speziellen Aufnahmekabine eigenständig Ihre Aufnahme übernehmen. Diese ist mit verschiedenen Messgeräten, einem Tablet und Bildschirmen ausgestattet. Zur ersten Erfassung der Vitaldaten leitet dafür ein virtueller Helfer die Patient/innen bei der Nutzung telemedizinischer Messtechnik per Bildschirm an. Über ein Fragebogen- und Chatbotsystem werden weitere Patientendaten erhoben und ins klinische Informationssystem rückgespeist. Ziel ist die Entlastung des Personals und ein verringerter Zeitaufwand.

Das Projekt TEDIAS wird von der Universität Heidelberg (Medizinische Fakultät Mannheim), des Universitätsklinikums Mannheim und der Abteilung Klinische Gesundheitstechnologien des Fraunhofer IPA (Standort Mannheim) umgesetzt und vom Land Baden-Württemberg unterstützt. Als technischer Kooperationspartner stellt das ZTM seine Expertise rund um Schnittstellen zur Integration von Messtechnik sowie ein System zum Erstellen von Fragebögen bereit. Damit wird die Kopplung und Übertragung der Vitalparameter der Messgeräte an ein Endgerät (z.B. PC) sichergestellt

In wenigen Wochen fällt bereits der Startschuss für die Testphase mit Patient/innen. Daher finden aktuell regelmäßige Integrations- und Usability-Tests der integrierten Systeme statt. Mit Hilfe einer Eye-Tracking Brille wurde TEDIAS vom Projektteam und dem IPA in Stuttgart auf Nutzerfreundlichkeit geprüft. Die Auswertung lieferte aufschlussreiche Erkenntnisse über das Zusammenspiel der beiden eingesetzten Bildschirme. Diese Informationen sollen die Weiterentwicklung und Optimierung des Prototyps vorantreiben. Das verwendete Fragebogensystem myMedax wird im Rahmen von TEDIAS bereits im Bereich der Inneren Medizin eingesetzt. Auch andere Kliniken zeigen großes Interesse an einzelnen Modulen und am Gesamtsystem von TEDIAS. Das Konsortium arbeitet bereits an einer Fortsetzung des Projekts.

Des Weiteren ist das Projekt als Teil verschiedener Messen und Veranstaltungen, u. a. auf der Medica und Stallwächterparty der Landesregierung Baden-Württemberg, vertreten.

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebsite von TEDIAS, und auf der ZTM-Website.