Ein Peer-Review in dem Fachmagazin „Management in Healthcare" berichtet ausführlich über die Fortschritte des innovativen Projekts sekTOR-HF, welches sich bereits seit März 2021 in der praktischen Anwendungsphase befindet. Im Fokus des Artikels stehen dabei die Entwicklung eines neuen koordinierten Versorgungsmodells für Patienten mit Herzinsuffizienz sowie die unterschiedlichen Strukturen hinter sekTOR-HF. Zudem werden die zu untersuchenden Evaluationsparameter im Zusammenhang mit der Versorgung der Patienten vorgestellt.
Die wesentliche Vorgehensweise ist dabei ein die ambulanten und stationären Sektoren übergreifendes Konzept, welches mithilfe einer eigens eingerichteten zentralen Netzwerkstelle in Verbindung mit dem vom ZTM speziell entwickelten eHealth-Portal umgesetzt wird.
Dort überwachen die speziell ausgebildete Netzwerkassistenz gemeinsam mit ärztlichen Spezialisten kontinuierlich ausgewählte Vitalwerte des Patienten innerhalb des eHealth-Portals, pflegen die Daten zentral ein und koordinieren die weiteren Untersuchungen und Maßnahmen im Versorgungsnetzwerk.
Patienten werden hierbei während der 12-monatigen Betreuungsphase in einer eigenen aktiven Rolle gefördert. Sie erfassen nach einer ausführlichen Einweisung selbstständig im häuslichen Umfeld ihre notwendigen Vitalparameter mit Hilfe des e-Health Portals. Den Netzwerkstellen stehen somit die patientenrelevanten Informationen im Portal zur Einsicht zur Verfügung. Anhand der Informationen können sie frühzeitig Veränderungen zum Gesundheitszustand des Patienten erkennen und bedarfsgerecht Maßnahmen einleiten. Notsituationen sollen durch dieses Frühwarnsystem möglichst verhindert werden.
Doch zunächst heißt es historisch gewachsene Hürden zu überwinden, wie sich weiter aus dem Artikel entnehmen lässt: Der stationäre und der ambulante Versorgungssektor arbeiteten bisher eher segmentiert mit zu wenig Abstimmungen. Gleichzeitig gelten für beide Sektoren getrennte Vergütungskataloge, welche eine sektorübergreifende Kooperation wenig unterstützen.
Deswegen kristallisierte sich schon sehr früh eine zweite Säule des Modellprojektes: Die Entwicklung eines alternativen Vergütungsmodells zwischen Kassen und Leistungserbringern, welche der Kooperation zwischen den Sektoren Rechnung tragen und hier die richtigen Anreize setzen kann, im Sinne der Patienten.
Diese Modelle werden in der Praxisphase auch schon erfolgreich erprobt, nachdem sie in vielen Abstimmungen mit nationalen und internationalen Experten abgewogen wurden. Anstatt jede einzelne Handlung zu vergüten, werden so ganze Episoden pauschalisiert unabhängig davon ob die entsprechenden Leistungen stationär oder ambulant erfolgen.
Das Pilotprojekt zielt neben der Verbesserung gesundheitlicher Aspekte und Lebensqualität bei Menschen mit Herzinsuffizienz auch auf eine Verbesserung der Situation für das Gesundheitswesen insgesamt ab, indem beispielweise unnötige stationäre Aufenthalte und Mehrfachuntersuchungen vermieden werden und die intersektorale Zusammenarbeit gestärkt wird.
Diese und weitere Aspekte werden in einem Evaluationskonzept zusammengefasst als Indikatoren für eine erfolgsversprechende Umsetzbarkeit des Projektes auch auf nationaler Ebene: Weitere wichtige Punkte sind hierbei die Reduzierung von Rettungseinsätzen, die Verbesserung der Vitalwerte und der steigenden Selbstmanagement-Kompetenz der Patienten, sich selber gut zu versorgen. Die Erfassung und Beurteilung erfolgen dabei von einem unabhängigen Institut.
Auch weiterhin können Patienten bei sekTOR-HF teilnehmen, wenn sie den entsprechenden Einschlusskriterien entsprechen und im Einzugsgebiet der teilnehmenden Region in Bad Neustadt oder Gießen/Marburg leben sowie Versicherte der teilnehmenden Krankenkassen sind.
Für weitere Informationen können Sie sich gerne an uns wenden.
Mehr Informationen finden Sie auf der entsprechenden Homepage: www.sektor-hf.de