Der TI-Atlas zeichnet ein Lagebild zur Digitalisierung im Gesundheitswesen - Doch wie sieht dieses Bild aus? Die diesjährige Ausgabe des TI-Atlas zeigt, dass das deutsche Gesundheitswesen langsam die „Ausstattungsphase" verlässt und sich in Richtung „Nutzungsphase" der digitalen Anwendungen bewegt. Laut des „TI-Ready-Index" sind medizinische Einrichtungen nahezu umfassend ausgestattet und bereit für die digitale Praxisanwendung. Ein Beispiel dafür lieferten Zahlen zur Anwendung des KIM-Diensts, dessen Nutzung verglichen zum Vorjahr um 33 Prozent angewachsen ist.
Auch innerhalb der Bevölkerung kristallisiert sich eine mehrheitliche Meinung: 90 Prozent der Befragten wünschen sich eine Behandlung mit aktiven Mitgestaltungsmöglichkeiten, eine selbstständige Verwaltung digitaler Gesundheitsdaten sowie einen Zugriff auf digitale Notfalldaten oder die elektronische Patientenakte (ePA). Eine aktive Umsetzung wird durch das mangelnde Wissen zu spezifischen digitalen Angeboten seitens der Bevölkerung erschwert. Beispielsweise läge die Nutzungsbereitschaft eines Notfalldatensatzes bei über 80 Prozent der Bürger und Bürgerinnen, während gleichzeitig nur 13 Prozent der Bevölkerung über das tatsächliche Angebot dieser Möglichkeiten Bescheid wüssten.
Die Datenerhebung für den TI-Atlas stützt sich auf eine groß angelegte Befragung von Gesundheitseinrichtungen im Mai bzw. Juni 2022. Dieses Jahr wurden neben Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäusern neue Nutzergruppen in die Befragung integriert: So wurden auch Daten in Reha- und Pflegeeinrichtungen, physiotherapeutischen Praxen, im Bereich der Geburtshilfe und bei Gesundheitsämtern gesammelt. Das Ziel liegt dabei im gemeinsamen Austausch aller Akteure und in der Chance, gemeinsame Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Informationen rund um den TI-Atlas und weiteren Zaheln finden Sie auf den Seiten der gematik.