VERAH-Workshop im Projekt MONA
Am 20.02.2018 sind sechs Vertreterinnern des Verah-Stammtisches aus dem Kreis Rhön unserer Einladung in den ZTM-Showroom gefolgt, um in einem gemeinsamen Workshop Ihre Erfahrungen und Ideen in das Projekt MONA einfließen zu lassen. Alle Teilnehmerinnen sind mindestens seit fünf und zum Teil sogar seit über zehn Jahren in der Region als Verah unterwegs. Dabei versorgen sie vor allem Patienten zuhause und in Pflegeheimen, die aufgrund ihrer Mobilitätseinschränkung nur schwer bzw. überhaupt nicht den Weg in die Arztpraxis auf sich nehmen können.
Als Verah bezeichnet werden Arzthelferinnen in einer Arztpraxis, die als hausärztliche Versorgungsassistentin selbständig regelmäßige Hausbesuche beim Patienten durchführen und hierbei vom Arzt speziell delegierte Aufgaben erledigen. Für den Einsatz als Verah ist eine Zusatzausbildung erforderlich, die den besonderen Umgang mit dem Patienten in seiner Häuslichkeit ohne ärztliche Nähe im Fokus hat.
In den drei Stunden des Workshops ging es neben einer allgemeinen Vorstellung des ZTM hauptsächlich um die Tätigkeitsfelder der Verah von heute und die Möglichkeiten von morgen. In einem gemeinsamen Brainstorming am Flipchart und intensiven Diskussion wurden die wesentlichen Tätigkeitsfelder, Probleme und Besonderheiten des heutigen Praxisalltags erarbeitet. Hierbei spielten vor allem Blutabnahme, Wundversorgung und Medikation eine zentrale Rolle.
Anschließend versuchten die Anwesenden die potentielle Aufgabenbereiche und Herausforderungen für die Hausbesuche der Zukunft zur erörtern. Neben der digitalen Erfassung und Abklärung verschiedenster Vitalparameter, war insbesondere auch ein großes Anliegen die Vereinfachung der allgemeinen Dokumentation unterwegs. Hierfür wurden Ansätze von der mobilen Eingabe über ein Tablet direkt in die Praxissoftware über das mündliche Diktat via Spracherkennung bis hin zum Einsatz von Datenbrillen, sog. Smart-Glasses, diskutiert.
Zum Abschluss stellte das ZTM-Team den Besucherinnen verschiedene telemedizinische Systeme und Vitalmessgeräte vor, die Sie bei ihren Hausbesuchen schon heute unterstützen könnten und aktuell im MONA-Projekt evaluiert werden. Das Interesse war vor allem für die Einsatzmöglichkeiten eines mobilen EKGs für Herzuntersuchungen und eines digitalen Stethoskops für Lungengeräuschen groß. Als besonders hilfreich erachteten die Verahs aber auch, dass schnell und unkompliziert Fotos gemacht und mit kurzer Notiz zur Wunddokumentation gespeichert werden können. Zudem wurde sehr positiv bewertet, dass die erhobenen Daten über eine gesicherte Verbindung in der Praxis abgerufen und in das eigene Praxisinformationssystem als Protokoll einfach übernommen werden können.
Im Projekt MONA wird ein telemedizinisches Versorgungsmodell auf Basis des hausärztlichen Versorgungsassistenten (VERAH) entwickelt und erprobt. Ziel ist es, die Möglichkeiten der Telemedizin zur Sicherstellung der Versorgung von chronisch Kranken im ländlichen Raum, unterstützt durch Elektromobilität, zu prüfen. Weiterführende Projektinformationen finden Sie auf unserer Webseite im Bereich Forschung.
Das Feedback zum Workshop war durchweg positiv. Alle beteiligten hatten Spaß und erhielten spannende Einblicke in das Alltagsgeschehen, die Probleme und Möglichkeiten sowie die Entwicklungen der Zukunft. Das ZTM-Team bedankt sich recht herzlich bei den Teilnehmern für Ihre intensive und hoch motivierte Beteiligung, trotzt eines zuvor langen Arbeitstages. Alle Beteiligten sahen beim Abschied Wiederholungsbedarf für einen weiteren Workshop.