Letzten Freitag präsentierten Herr Dr. Soda (Akutneurologie) und Herr Dr. Knieß (Leitender Arzt an der Klinik für neurologische Rehabilitation und der Epileptologie) am Rhön- Klinikum Campus Bad Neustadt ihre Forschungsergebnisse in Kooperation mit dem ZTM.

Herr Dr. Soda berichtete über die aktuell laufende "TeleStroke Ambulance"-Studie. Seit Juli 2018 wurden insgesamt 82 Patienten rekrutiert, die eine Übertragung einer Videosequenz der neurologischen Erstuntersuchung erhielten. Es ist gelungen, direkt vom Einsatzort neben den Vital- und Patientendaten auch kurze Videosequenzen in die Klinik zu senden. Durch die strukturierte Untersuchung mit dem 4-Item-Stroke-Scale und der Videosequenz stehen dem aufnehmenden Neurologen mehr Informationen zum Zustand des Patienten zur Verfügung.

Herr Dr. Knieß berichtete auf der Fortbildungsakademie der DGN zum Thema „Der epileptische Notfall" über die Ergebnisse der präklinischen Versorgung und strukturierten Abfrage bei plötzlichem Bewusstseinsverlusst oder epileptischen Anfällen. Im Rettungsdienst ist ohne entsprechende Fremdanamnese von Augenzeugen die Beurteilung eines plötzlichen Bewusstseinsverlussts, ob es sich dabei um eine Synkope oder einen epileptischen Anfall handelte, schwer möglich. Der von Ihm entwickelte Prehospital Emergency Epilepsie Score (PEES) unterstützt, ähnlich wie beim 4-Item-Stroke-Scale den Notarzt und Notfallsanitäter bei der strukturierten Anamnese. Die Analyse der über 500 Patienten zeigt, dass der PEES eine Differenzierung hinsichtlich einem epileptischen Ereignis und einer Synkope ermöglicht.