Mit der Online-Plattform „KST-Freach" führt die Kasseler Stottertherapie (KST) bereits seit einigen Jahren erfolgreich hybride Stottertherapien mit ihren Patientinnen und Patienten durch.Entwickelt wurde die Plattform gemeinsam durch das ZTM und die KST. Nun wurde „KST-Freach" von einer Jury zum Gewinner des E-Health Award 2022/2023 in der Kategorie „Versorgungsbeispiel mit hohem Patientennutzen" gewählt. Eine Preisverleihung in der Johann-Wolfang-Goethe-Universität Frankfurt würdigte diesen Erfolg mit einer Auszeichnung.
Über 70.000 Stunden Online-Stottertherapie hat die KST in den letzten Jahren mit „KST-Freach" absolviert. Zuerst für Patienten im Teenager- und Erwachsenenalter, seit 2020 nun für alle Altersgruppen ab 3 Jahren. Das hybride Konzept ermöglicht eine neue Therapieform, mit synchronen, aber auch asynchronen Teilen, wie beispielsweise Software für Sprechtraining. Durch diese Form, kann eine Stottertherapie – im Vergleich zu einer Präsenztherapie – in gleicher Qualität orts- und zeitunabhängig angeboten werden. Über 2.000 Patienten konnte die KST bereits über „KST-Freach" betreuen. „Es ist schön zu sehen, dass unser jahrelanges Engagement im Zusammenhang mit der hybriden Stottertherapie nicht nur bei unseren Patienten Anerkennung findet, sondern auch mit dieser Auszeichnung. Wir freuen uns sehr, über den Gewinn des diesjährigen E-Health Awards", so Herbert Frosch, Geschäftsführer der KST Institut GmbH.
„KST-Freach" gehört mittlerweile zum festen Therapieangebot der,die Kosten werden von fast allen Krankenkassen erstattet. Die Plattform unterstützt sowohl die Verwaltung von Terminen zu Therapiesitzungen als auch den Zugang zur Selbstlernsoftware „KST-Flunatic". In Gruppen- und Einzelsitzungen per Videokommunikation können sich die Patientinnen und Patienten mit den Therapeutinnen und Therapeuten sowie weiteren Teilnehmenden austauschen. Gerade in Zeiten des Lockdowns konnten Patienten dank „KST-Freach" weiter betreut werden und Sitzungen für alle Patientengruppen deutschlandweit komplett online stattfinden, sodass Therapieerfolge nicht verloren gingen. „Dies war nur möglich, weil wir im letzten Jahrzehnt unser ganzes Therapeutenteam zu erfahrenen Online-Therapeuten ausgebildet haben", erläutert Dr. Alexander Wolff von Gudenberg, Ärztlicher Leiter des KST Instituts. „Wir haben besonders in dieser Zeit sehr viel positives Feedback von anfangs oft sehr skeptischen Eltern und Teilnehmenden erhalten – das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind".
Technisch möglich ist diese Form der Therapie dank einer Online-Plattform, die vom ZTM entwickelt wurde. Die Plattform versetzt die Therapeuten in die Lage, online, in Präsenz oder in einer hybriden Form zu therapieren. Alles rund um den Therapieprozess wird digital abgebildet - Organisation, Therapieinhalte, Therapiedurchführung und computergestütztes Üben mit automatischem Feedback sowie die Begleitung des Therapieverlaufs sind in einer Software vereint. Neben dem hohen Patientennutzen, für den das Projekt unter anderem diese Auszeichnung erhalten hat, sollte auch der Nutzen für die Therapeutinnen und Therapeuten betrachtet werden", betont Dr. Asarnusch Rashid, ZTM Geschäftsführer, „Hier ergeben sich Potenziale in der Organisation, Zeitplanung und Patientenbetreuung, die wiederum für Entlastung auf Seiten der Therapeuten sorgen".
Über „KST-Freach" hinaus beschäftigen sich das KST Institut und das ZTM in weiteren Projekten mit der hybriden Stottertherapie. Mit dem Projekt „DiBS", gefördert durch das Hessische Ministerium für Digitale Strategien und Entwicklung, entwickeln die beiden Projektpartner gemeinsam mit der AOK eine noch umfassendere Online-Plattform, sodass auch externe (Übungs-)-Software an diese angebunden werden kann. Die Logopäden und Logopädinnen sollen so in Zukunft nur eine Plattform für ihre Arbeit benötigen.